Alexandra Mehlmann
Praxis für klinische Neuropsychologie und Hypnotherapie

Neurohypnose: Wenn Gehirn und Unterbewusstsein Hand in Hand arbeiten


Sie haben schon von Hypnose gehört, aber vielleicht fragen Sie sich: Wie kann eine solche Methode Menschen mit neurologischen Erkrankungen oder Hirnschädigungen helfen? Die Antwort liegt in einer innovativen Kombination aus zwei Fachgebieten, die sich optimal ergänzen: der Neuropsychologie und der Hypnotherapie.

Unser Gehirn ist ein Meisterwerk der Anpassung, fähig, sich immer wieder neu zu vernetzen. Die Wissenschaft bezeichnet diese natürliche Fähigkeit des Gehirns als Neuroplastizität. Genau hier setzt meine Methode der Neurohypnose an. Sie nutzt das Unterbewusstsein, um die angeborene Fähigkeit des Gehirns anzuregen, neue Verknüpfungen zu bilden und das Wiedererlangen verlorener Funktionen zu unterstützen und anzuregen.

Hypnose in der Neurorehabilitation: Was die Forschung sagt
Schon seit Längerem wird die Anwendung von Hypnose bei neurologischen Beschwerden, wie sie nach einem Schlaganfall auftreten, erforscht. Eine Studie der Harvard-Universität hebt hervor, dass Patientinnen und Patienten nach dem Einsatz von Hypnotherapie über eine bessere motorische Funktion in den betroffenen Gliedmaßen berichteten. Dazu berichteten sie über eine positivere Zukunftsperspektive und mehr Motivation. Diese positiven Effekte sind auch deshalb so wichtig, da neurologische Erkrankungen oft mit Ängsten und depressiven Stimmungen einhergehen, bei denen Hypnose ebenfalls eine hilfreiche Unterstützung sein kann. Durch die Wiederholung von Bewegungsabläufen im hypnotischen Zustand können wir aktiv dem "erlernten Nicht-Gebrauch" entgegenwirken. Dies ermöglicht es dem Gehirn, neue neuronale Pfade zu bilden und so die therapeutischen Erfolge nachhaltig zu festigen. 

Doch nicht nur motorische Funktionen lassen sich mit Hypnose verbessern, auch sprachliche Einschränkungen oder Verluste in der geistigen Leistungsfähigkeit lassen sich unterstützend behandeln.

Denn Forschungen zeigen außerdem, dass Hypnose direkt auf die neuronalen Netzwerke des Gehirns wirkt. Eine Studie der Universität Zürich konnte mit bildgebenden Verfahren nachweisen, dass Hypnose die Aktivität bestimmter Hirnareale verändert und die Vernetzung zwischen ihnen erhöht. Diese verstärkte Kommunikation zwischen den Hirnregionen spielt eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation von Funktionen. Hypnose hilft außerdem dabei, die mentale und körperliche Entspannung zu fördern, die wiederum die Voraussetzung für eine erfolgreiche Rehabilitation ist.

Die Neurohypnose kann Betroffenen auch dabei helfen, besser mit ihrer Situation umzugehen. Sie kann Ängste reduzieren, das Gedächtnis und die Konzentration verbessern oder auch die Verarbeitung von emotionalen Belastungen unterstützen, die mit einer Krankheit einhergehen.



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